Programm
Buchpremiere des neuen Romans von Christoph Keller und der fantastischen Geschichte einer aussergewöhnlichen Insel. Mit anschliessendem Apéro.
weiter ...Seit siebzehn Jahren versteckt sich Leo auf der Sandinsel in der Flensburger Förde. Nur im Oktober verlässt er sie, um seinen jährlichen Mord zu begehen. Er tötet Menschen, die der Welt Schaden zufügen und vom Elend anderer profitieren wie der Katastrophenkapitalist A. J. Hicks. Als Leo von seinem jüngsten Mord auf die Sandinsel zurückkehrt, erwartet ihn Thea. Sie ist die Tochter seines vierzehnten Mordopfers, eines Mannes, der einst dafür sorgte, dass der seltene blaue Sand von der Insel verschwand. Thea ist fest entschlossen, ihren Vater zu rächen. Doch je mehr sie in den Sog der magischen Sandinsel gerät, umso mehr kommt ihr Plan ins Wanken. Poetisch und mit viel Witz erzählt Christoph Keller von zwei Menschen, die angesichts der Klimakatastrophe Ungerechtigkeiten radikal bekämpfen und sich dabei ständig fragen: Muss man nicht töten, wer der Welt so viel Leid zufügt?
Christoph Keller, geboren 1963, ist der Autor zahlreicher Romane, Theaterstücke und eines Essaybandes. Dazu gehören u.a. der Erinnerungsroman «Der beste Tänzer», «Jeder Krüppel ein Superheld», wie auch «Der Boden unter den Füssen», der 2020 mit dem Alemannischen Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Keller verbrachte über zwanzig Jahre in New York und schreibt auf Deutsch und Englisch. Heute lebt er in St. Gallen.
EINTRITT Fr. 20.- / erm. 15.- (Mitglieder Literaturhaus St. Gallen, Bibliothek Wyborada und mit Lüthy-Kundenkarte); Studierende Fr. 10.- / Kultur-Legi Fr. 5.- / Mitglieder A*dS gratis, Geflüchtete gratis
TICKETS im Vorverkauf über Eventfrog oder an der Abendkasse ab 19 Uhr.
ABENDKASSE Für den Kauf von Tickets an der Abendkasse bitten wir um Anmeldung über stgallen@buchhaus.ch / Tel. 071 221 06 90 oder literaturhaus@wyborada.ch / Tel. 071 222 65 15
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Bücher Lüthy St. Gallen.
Foto: ©Ayşe Yavaş
Wir bemühen uns um einen neuen Termin und halten Sie über unsere Homepage und den Newsletter informiert. Über Eventfrog gekaufte Tickets können verrechnet werden. Bitte melden Sie sich dazu über literaturhaus@wyborada.ch.
weiter ...Nähere Informationen zur Veranstaltung mit Laura Leupi und dem Buch «Das Alphabet der sexualisierten Gewalt» finden Sie hier… .
Foto: ©Claude Bühler
Das Bibliotheksteam ist ab Mittwoch 23.10. wieder für Sie da.
weiter ...Das Team des Literaturhauses freut sich auf Ihren Besuch an einer der nächsten Veranstaltungen.
Die Veranstaltung muss leider ausfallen. Wir bemühen uns um einen neuen Termin und halten Sie über unsere Homepage und den Newsletter informiert. Über Eventfrog gekaufte Tickets können verrechnet werden. Bitte melden Sie sich dazu über literaturhaus@wyborada.ch.
weiter ...Laura Leupi erzählt entlang von Schlagworten in alphabetischer Reihenfolge eine Geschichte über einen Raum, der zu Schimmel neigt. Beissende Gerüche, starrende Stühle und leise Lakenworte sind die stummen Zeugen einer Gewalt, für die das Buch eine Sprache sucht. Doch nicht nur die erlebte Gewalt will beschrieben werden, auch die Folgen, die Dissoziation, der Verlust des Vertrauens in die Welt. Wie verändert sich die Wahrnehmung des Zuhauses, wenn eine Person in diesem vermeintlichen «Safe Space» sexualisierte Gewalt erfährt? Wie können wir über Vergewaltigung sprechen, wenn wir selbst das Wort nicht unbefangen aussprechen können?
«Das Alphabet der sexualisierten Gewalt» ist eine autofiktionale Spurensuche. Es versammelt Begriffe, fantastische Geschichten und politische Zaubersprüche, die als Ausgangspunkt dienen, um über sexualisierte Gewalt und ihre Auswirkungen nachzudenken. Es ist ein Versuch, der prekären Erinnerung ein Gefäss zu geben – und an eine selbstbestimmte Zukunft zu denken.
«Das ist ein mutiges Buch. Zumal eines – dafür ist man heutzutage dankbar –, das eine präzise Form für das sucht, was erzählt werden soll, und sich mit den auf der Hand liegenden Lösungen nicht zufriedengibt.» Neue Zürcher Zeitung
Laura Leupi, geb. 1996 in Zürich, arbeitet fürs Theater und als Kulturjournalist*in, schreibt Prosa- und Performancetexte. Zuletzt war Leupi Artist in Residence in der Dogo Residenz für Neue Kunst in Lichtensteig, wo auch dieser Roman entstand. Für einen Auszug aus «Das Alphabet der sexualisierten Gewalt» erhielt sie 2023 in Klagenfurt den 3sat-Preis.
EINTRITT Fr. 20.- / erm. Fr. 15.- (Mitglieder Literaturhaus St. Gallen, Bibliothek Wyborada, Archiv für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte Ostschweiz, Palace); Studierende Fr. 10.-; Kultur-Legi Fr. 5.-; Mitglieder A*dS gratis, Geflüchtete gratis
TICKETS im Vorverkauf über Eventfrog oder an der Abendkasse ab 19.45 Uhr.
ABENDKASSE Für den Kauf von Tickets an der Abendkasse bitten wir um Anmeldung über literaturhaus@wyborada.ch – nicht zwingend, aber hilfreich.
In Zusammenarbeit mit dem Archiv für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte Ostschweiz und der «Erfreulichen Universität» des Palace St.Gallen.
Foto: ©Claude Bühler
Nach dem Spiegel-Bestseller «Das Leben ist ein vorübergehender Zustand» ein neuer bewegender Bericht aus dem Innern. Ein Buch, das den Blick weitet für die Welt um uns und ihre Vergänglichkeit, das Mut macht zum Aushalten von Ambivalenz.
weiter ...Gabriele von Arnim schreibt über Schönheit und Trost in einer Welt, die überwältigend, ängstigend und fordernd ist. Die literarische Spurensuche führt zurück in die Kindheit, zu einem Mädchen aus kühl geführtem Haus, das erst lernen muss, zu fühlen. Die Wahrnehmung und Empfindung von Schönheit, ihren Formen und Wirkungen ist bei der renommierten Autorin und Journalistin keine Attitüde, sondern Lebenspraxis:
«Ich brauche Schönheit. Den Trost der Schönheit. Denn, wenn ich Schönheit sehe, höre, lese, spüre, dann glaube ich an Möglichkeiten. An Wege, Räume, Purzelbäume.»
«Die Schönheit ist hier nicht blosses Wohlfühlprogramm, sondern Teil einer Lebenspraxis. […] Die Stimme einer nachdenklichen und lebenshungrigen Frau.» NZZ
«Von der Kindheit in die Reife, manchmal auch die Verzweiflung des Alters, von der Freude in die Angst, vom Persönlichen ins Politische. Eine Suche so voller Anregungen, dass sie zu lesen sich unbedingt lohnt.» WDR
Gabriele von Arnim wurde 1946 in Hamburg geboren. Sie hat studiert, promoviert und zehn Jahre als freie Journalistin in New York gelebt. Danach schrieb sie u.a. für Die Zeit und Süddeutsche, BR und WDR und arbeitete als Moderatorin für Arte, SWR und SRF. Sie schreibt Rezensionen für Zeitungen und Hörfunk, moderiert Lesungen, hat mehrere Bücher veröffentlicht und lebt in Berlin.
Moderation: Anya Schutzbach
EINTRITT Fr. 20.- / erm. Fr. 15.- (Mitglieder Literaturhaus St. Gallen / Bibliothek Wyborada, Zeughaus Teufen und Lesegesellschaft Teufen). Studierende Fr. 10.-, Kultur-Legi Fr. 5.- . Mitglieder A*dS gratis, Geflüchtete gratis
TICKETS an der Abendkasse im Zeughaus Teufen ab 19 Uhr. Reservierung über literaturhaus@wyborada.ch
Eine Veranstaltung des Literaturhauses St. Gallen in Zusammenarbeit mit dem Zeughaus Teufen und der Lesegesellschaft Teufen
Foto: ©Ralf Hiemisch
„Das Leben ist eine ständige Verwandlung. Und ich finde, die meisten Menschen leben ihr Leben als wäre es nur eine Möglichkeit, ein Leben. Aber in einem Körper, in einer Seele gibt es so viele mögliche Menschen oder nicht nur Menschen, Wesen. Und ich sehe es als meine Aufgabe, nicht nur in der Schrift, sondern auch im tatsächlichen Leben, so viele Daseinsformen wie möglich zu leben.“ (Madame Nielsen im Interview mit Dorothea Westphal, Deutschlandfunk Kultur)
weiter ...LooT*, die Siebte. Diesmal eingeladen uns zu elektrisieren ist eine der eigenwilligsten Figuren der gegenwärtigen Literaturszene: Die dänische Performancekünstlerin, Musikerin und Schriftstellerin Madame Nielsen.
Geboren als Claus Beck-Nielsen 1963 in Aalborg, Dänemark, inszenierte er 2003 seinen Tod als Schriftsteller und wurde für tot erklärt. In seinem Namen entstand das Unternehmen „Das Beckwerk“, das in der Grauzone zwischen politischer Realität und Fiktion arbeitete und weltweit Interventionen in politischen Brennpunkten unternahm, u. a. im Irak, Iran, in Afghanistan, Ägypten und der Ukraine. 2011 schloss das Unternehmen und der ehemalige männliche Körper erlebte eine Wiederauferstehung als das weibliche Wesen Madame Nielsen.
Das Spiel mit Identitäten und (Geschlechter-)Rollen ist nicht nur Thema des künstlerischen Schaffens von Madame Nielsen – sei es im Theater, in der Literatur, in der Musik oder Performance –, sie lebt es auch. Als lebende Figur verwandelt Madame Nielsen die Räume, die sie betritt: Die Welt wird zur Bühne und die Realität entpuppt sich als Spiel.
Für ihre künstlerische Arbeit, zu der neben Prosa auch Theaterstücke, Lieder und Performances zählen, wurde Madame Nielsen in Dänemark und Deutschland vielfach mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet und war mehrfach für den Literaturpreis des Nordischen Rates nominiert.
Ihre Romane „Der endlose Sommer”, „Das Monster” oder „Lamento” sind in Deutschland Bestseller, zuletzt erschien „Mein Leben unter den Großen“, und für die Münchner Kammerspielen entwickelte Madame Nielsen mit „Very Rich Angels” ein «intergalaktisches Musical», das dort Anfang Juni Premiere feierte.
Das Gespräch mit Madame Nielsen über ihren jüngsten Roman «Mein Leben unter den Grossen» führt Philipp Theisohn, Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Direktor des Zentrums für literarische Gegenwart an der Universität Zürich.
Als die Madame noch ein junger Autor war, traf sie manchmal mehr und manchmal weniger verhofft auf die wichtigsten Schrifsteller*innen dieser Zeit (meistens waren es aber Schriftsteller, sind wir mal ehrlich). Das Leben unter den Grossen wollte aber nicht ganz gelingen und schnell wurde klar, dass literarischer Erfolg kein Leumundszeugnis ist. – Sehr unterhaltsam, sehr vielschichtig, genauso wie man Nielsen kennt.
Eintritt Fr. 25.- regulär / diverse Ermässigungen.
Tickets nur über das Theater St. Gallen – im Vorverkauf oder an der Abendkasse des Theaters – und über diesen Link zum Online-Shop von Konzert und Theater St. Gallen.
** Achtung!, die Anwahl ermässigter Tickets im Online-Shop des Theaters ist erst im Warenkorb möglich, d.h.: Zuerst ein reguläres Ticket in den Warenkorb legen, anschliessend die jeweilige Ermässigung anwählen 😉 **
LooT – Literatur links with Theater: Im Rahmen einer Kooperation mit dem Theater St. Gallen stellen wir in dieser Reihe Autorinnen und Autoren vor, die sowohl im sogenannten Literaturbetrieb zuhause sind als auch im oder auf dem Theater. Und die mit kühnen, und immer bemerkenswert eigenwilligen Texten die Welt von uns Lesenden bereichern.
Bislang zu Gast: Kim de l’Horizon, Wolfram Lotz, Emine Sevgi Özdamar, Ariane von Graffenried und Martin Bieri, Lukas Bärfuss und Joachim Meyerhoff.
Foto Madame Nielsen ©Dirk Skiba
«Wie weibliche Solidarität die Gesellschaft verändert» – so der Untertitel des neuen Buchs der Basler Autorin und Soziologin. Inmitten einer scheinbar zerrütteten und krisengeschüttelten Gesellschaft fragt sie nach Perspektiven der Verbundenheit.
weiter ...«Wir müssen noch miteinander eine große Freiheit erringen.»
Das schrieb Bettina von Arnim an ihre Freundin Karoline von Günderode. Seither sind viele Jahre vergangen, die Emanzipation der Frauen ist vorangeschritten – vor allem dann, wenn sich Frauen aufeinander bezogen. Nach ihrem Bestseller «Die Erschöpfung der Frauen» macht sich Franziska Schutzbach in ihrem neuen Buch auf die Suche nach starken und nährenden Frauenbeziehungen, nach Liebe und Freundschaft unter Frauen, nach politischer Schwesternschaft und Solidarität, nach emanzipatorischen Mutter-Tochter-Beziehungen und weiblichen Familiengenealogien.
Nach einer feministischen Streitschrift hat sie hier ein starkes Plädoyer für stärkende, ermutigende weibliche Beziehungen geschaffen.
»Frauen können hier und heute damit beginnen, ihre Orientierung an der Männerwelt zu lösen und überkommenen Mustern wie Hierarchie und Konkurrenz ihre Sehnsucht nach Kooperation und Freundschaft entgegensetzen.« Franziska Schutzbach
Franziska Schutzbach, geboren 1978, ist promovierte Geschlechterforscherin und Soziologin, Publizistin, feministische Aktivistin und Mutter von zwei Kindern. Im Jahr 2017 initiierte sie den #SchweizerAufschrei, seither ist sie eine bekannte und gefragte feministische Stimme auch über die Schweiz hinaus. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Geschlechterthemen wie Misogynie und Sexismus, darüber hinaus befasst sie sich mit den Kommunikationsstrategien von Rechtspopulisten.
EINTRITT Fr. 20.- / erm. 15.- (Mitglieder Literaturhaus St. Gallen und Bibliothek Wyborada); Studierende Fr. 10.- / Kultur-Legi Fr. 5.- / Mitglieder A*dS gratis, Geflüchtete gratis
TICKETS im Vorverkauf über Eventfrog oder an der Abendkasse ab 19 Uhr.
ABENDKASSE Für den Kauf von Tickets an der Abendkasse bitten wir um Anmeldung über literaturhaus@wyborada.ch
Moderation: Corinne Riedener
Foto: ©Anne Morgenstern
Im Gespräch zwischen dem Autor, Übersetzer und Herausgeber amerikanischer und deutscher Beat-Literatur Florian Vetsch und dem Lyriker Clemens Umbricht geht es um das Übersetzen von Literatur – und darum, welche Herausforderungen hierbei zu bewältigen sind.
weiter ...Moderation: Ruth Erat.
EINTRITT Fr. 20.- / erm. Fr. 15.- (Mitglieder Literaturhaus St.Gallen und Bibliothek Wyborada); Studierende Fr. 10.-; Kultur-Legi Fr. 5.-; Mitglieder A*dS gratis, Geflüchtete gratis.
TICKETS an der Abendkasse ab 18.30 Uhr. Wir danken fürs Reservieren über literaturhaus@wyborada.ch
Clemens Umbricht, geb. 1960, schreibt Gedichte und arbeitet als Verlagsleiter in Teufen AR. Seit 1980 hat er mehrere Gedichtbände publiziert, wofür er mehrfach ausgezeichnet wurde. Zuletzt erschien der Gedichtband «Das Alphabet des Archaeopteryx» im Caracol Verlag, eine bildhafte, dichte und assoziative Sammlung an Reiseerinnerungen und -träumen. Während vieler Jahre war Clemens Umbricht ausserdem Mitherausgeber der St.Galler Literaturzeitschrift NOISMA.
Das Licht schien im Dunst der tosenden Wassermassen / aufgeladen von einer Helligkeit, in der selbst / die Schafe, wenn man sich nach ihnen umdrehte, / wie Gischtflocken über die Hänge stoben. (aus: «Das Alphabet des Archaeopteryx»)
Florian Vetsch, geb. 1960, ist Autor, Kenner der US-amerikanischen Beatliteratur und Übersetzer deren Vertreter wie Allen Ginsberg, Ira Cohen oder Paul Bowles. Ausserdem war der St. Galler Mitinitiant der Literaturzeitschrift NOISMA. Zuletzt erschien «Sapphische Flaschenpost – Vom entsetzlich aufschäumenden Eros» (2016) in Zusammenarbeit mit dem Künstler Peter Z. Herzog, die Zweitauflage des von ihm co-edierten Kult-Readers «Tanger Telegramm» (2017) sowie seine Kollaboration mit Ira Cohen und Jürgen Ploog «A Night in Zurich» (2018).
Die bekannte Schweizer Schriftstellerin Zora del Buono auf Spurensuche nach ihrem Vater, den sie nur von ein paar wenigen alten Schwarz-Weiss-Fotos kennt, und nach dem «Töter», der dafür verantwortlich ist.
weiter ...Zora del Buono war acht Monate alt, als ihr Vater 1963 bei einem Autounfall starb. Der tote Vater war die große Leerstelle der Familie. Mutter und Tochter sprachen kaum über ihn. Wenn die Mutter ihn erwähnte, brach die Tochter mit klopfendem Herzen das Gespräch ab. Sie konnte den Schmerz der Mutter nicht ertragen. Jetzt, inzwischen sechzig geworden, fragt sie sich: Was ist aus dem damals erst 28-jährigen E.T. geworden, der den Unfall verursacht hat? «Seinetwegen» ist der Roman einer Recherche: Die Erzählerin macht sich auf die Suche nach E.T., um ihn mit der Geschichte ihrer Familie zu konfrontieren. Ihre Suche führt sie in abgründige Gegenden, in denen sie Antworten findet, die neue Fragen aufwerfen. Was macht es mit ihr, dass sie plötzlich mehr weiß über ihn, den Mann, der ihren Vater totgefahren hat, als über den Vater selbst? Und wie kann man heil werden, wenn eine Leerstelle doch immer bleiben wird?
Nachschlagen, ob es das Wort eigentlich gibt (von Mörder zu reden ist schlicht falsch und Unfallverursacher klingt so technisch). Im Duden steht bei «Häufigkeit»: «selten». (…) Der Online-Duden führt auch die fünf Wörter im Alphabet vor und nach dem Töter auf. Davor: Totenvogel, Totenwache, Totenwäsche, Totenwäscherin, Toter.» Danach: «Töterin, Toterklärter, Toterklärte, Totes Meer, totfahren.» (aus: «Seinetwegen»)
«Ein packendes, lebenspralles Werk, das kunstvoll komponierte Journal einer Spurensuche, das mit verschiedenen Textsorten arbeitet … ein bewegendes Zeugnis der Menschlichkeit.» NZZ Bücher am Sonntag
«Ein Buch über Schuld und Vergebung. Absolut lesenswert.» SRF
Zora del Buono, 1962 in Zürich geboren, studierte Architektur an der ETH Zürich und arbeitete mehrere Jahre als Bauleiterin im Nachwende-Berlin. Sie war Gründungsmitglied und Kulturredakteurin der Zeitschrift «mare». 2020 erschien ihr hochgelobter Roman «Die Marschallin».
EINTRITT Fr. 20.- / erm. 15.- (Mitglieder Literaturhaus St. Gallen und Bibliothek Wyborada); Studierende Fr. 10.- / Kultur-Legi Fr. 5.- / Mitglieder A*dS gratis, Geflüchtete gratis
TICKETS im Vorverkauf über Eventfrog oder an der Abendkasse ab 19 Uhr.
ABENDKASSE Für den Kauf von Tickets an der Abendkasse bitten wir um Anmeldung über literaturhaus@wyborada.ch
Moderation: Anya Schutzbach
Foto: ©Stefan Bohrer
Auf die meistgestellte Frage danach, wie er zu seinen Ideen kommt, meint Pedro Lenz: «Sie fliegen mir zu.»
weiter ...LooT*, die Achte. Diese Ausgabe ziert einen schweizweit bekannten Namen: Zu Gast ist der Mundartpoet, Alltagsbeobachter und humorvolle Spoken-Word-Artist Pedro Lenz.
Pedro Lenz, geb. 1965 in Langenthal, ist Dichter, Schriftsteller und Kolumnist – und zugleich mit seinen Stücken auch auf dem Theater präsent; im Oktober 2023 feierte sein jüngstes Stück «Längizyti – oder furtga isch immer fautsch» Uraufführung.
Pedro Lenz schreibt so, wie die Leute reden, im Zug, auf der Strasse, in der Beiz; er schaut den Menschen aufs Maul. Seine Romane, Kolumnen und Bühnenprogramme sprechen dem Alltag in der Schweiz aus der Seele. Dass Lenz einen wesentlichen Teil seines Werks in Oberaargauer Mundart schreibt, ändert nichts an der Weltläufigkeit dieser Geschichten; er ist der Chronist der grossen Dramen im Leben der kleinen Leute.
Das gesprochene Wort steht in Pedro Lenz’ Schaffen gleichberechtigt neben dem geschriebenen: Hert am Sound heisst eines zum Beispiel eines seiner Bücher. Ob im Film oder auf der Bühne: Lenz’ Sound ist unverwechselbar.
Das Gespräch führt Martin Bieri, Dramaturg bei Konzert und Theater St. Gallen.
Eintritt Fr. 25.- regulär / diverse Ermässigungen.
Tickets nur über das Theater St. Gallen – im Vorverkauf über diesen Link oder an der Abendkasse des Theaters.
!! Achtung: Die Anwahl ermässigter Tickets im Webshop des Theaters ist erst möglich im Warenkorb: Zunächst ein reguläres Ticket in den Warenkorb legen, anschliessend die jeweilige Ermässigung anwählen !!
*LooT – Literatur links with Theater: Im Rahmen einer Kooperation mit dem Theater St. Gallen stellen wir in dieser Reihe Autorinnen und Autoren vor, die sowohl im sogenannten Literaturbetrieb zuhause sind als auch im oder auf dem Theater. Und die mit kühnen, und immer bemerkenswert eigenwilligen Texten die Welt von uns Lesenden bereichern.
Bislang zu Gast: Kim de l’Horizon, Wolfram Lotz, Emine Sevgi Özdamar, Ariane von Graffenried und Martin Bieri, Lukas Bärfuss und Joachim Meyerhoff.
Foto ©Liliane Holdener
Der Lesekreis/1 des Literaturhauses St. Gallen widmet sich unter der Leitung von Anya Schutzbach wie «immer» (es gab Ausnahmen…) einem Klassiker der Weltliteratur. Für die neue Saison stehen «Die Wahlverwandtschaften» auf dem Programm, der Roman, der oft als Goethes bester und zugleich als sein rätselhaftester bezeichnet wird. Termine: August – Dezember, 1x monatlich; begrenzte Teilnehmerzahl.
weiter ...Um was es geht: Eduard und Charlotte, ein Paar, das spät zusammengefunden hat, empfängt zum ersten Mal Besucher auf dem Anwesen, auf das sie sich zurückgezogen hatten, um ganz füreinander zu leben. Mit Otto, einem Jugendfreund von Eduard, und Charlottes Nichte Ottilie beginnt ein verstörender Liebesreigen, und das Kräftemessen der ›Wahlverwandtschaften‹ nimmt seinen Lauf: Wie chemische Elemente ziehen sich die Protagonisten an und stossen sich wieder ab.
(Hier gehts es zu der so kompakten wie klamaukig-unterhaltsamen Kurzversion des Klassikers von Michael Sommer und seinem Playmobilensemble – wo es aber auch heisst: WARNHINWEIS: DIESES TO-GO-VIDEO ERSETZT NICHT DIE LEKTÜRE DES ORIGINALS. Dem kann das Literaturhaus nur zustimmen!)
Die Termine jeweils Dienstags, 18.30 – 20 Uhr
- 27. August
- 10. September
- 22. Oktober
- 5. November
- 10. Dezember
- 21. Januar 2025 (Zusatztermin): Zu Gast die Literaturwissenschaftlerin Dr. Heike Brandstädter.
Anmeldung, Teilnahmegebühr
Um einen intensiven Austausch zu gewährleisten, ist die Anzahl der Teilnehmenden pro Lesekreis auf auf 10 bis max. 12 Personen beschränkt. Anfragen und Anmeldung über literaturhaus@wyborada.ch. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Teilnahmegebühr (5 Termine à 1.5 Std.) Fr. 150.-, zahlbar nach Anmeldung (Überweisung via Einzahlungsschein oder TWINT), vor Ort am ersten Teilnahmetermin oder in der Bibliothek Wyborada zu den Öffnungszeiten.
Das Buch: Wir lesen die Ausgabe im insel taschenbuch (im Handel derzeit mit unterschiedlichen Umschlagmotiven erhältlich).
Titelbild: Filmstill aus «Die Wahlverwandtschaften» von Siegfried Kühn, DDR 1973. Verfilmt wurde der Film später auch von Paolo und Vittorio Taviani im Jahr 1996.
Quelle Video: „Sommers Weltliteratur to go“
Der Lesekreis Literaturhaus/2 befasst sich unter der Leitung von Gallus Frei-Tomic wieder mit zwei aktuellen Titeln der Gegenwartsliteratur. 5 Abende, maximal 12 Teilnehmer*innen, jeweils von 19 bis 21 Uhr bei Wein und Knabbereien – und der Gelegenheit, die ausgewählten Schriftsteller*innen auch persönlich kennenzulernen. Infos & Anmeldung über literaturhaus@wyborada.ch.
weiter ...Die Termine
- 17. September („Die Ränder der Welt“, bitte bis und mit Seite 98 lesen)
- 22. Oktober
- 12. November (Gespräch mit Jens Steiner) Der Anlass findet im Bürgerratssaal des Stadthauses der Ortsbürgergemeinde statt.
- 10. Dezember
- 7. Januar (Gespräch mit Rebekka Salm) Der Anlass findet im Bürgerratssaal des Stadthauses der Ortsbürgergemeinde statt.
Teilnahmegebühr
Fr. 200.-, inkl. persönlichem Gespräch mit der Autorin, resp. dem Autor im Lesekreis, zahlbar nach Anmeldung (Überweisung via Einzahlungsschein oder TWINT), vor Ort am ersten Teilnahmetermin oder in der Bibliothek Wyborada zu den Öffnungszeiten.
Die Autor*innen
Jens Steiner (*1975), studierte Germanistik und Philosophie in Zürich und Genf. Sein erster Roman »Hasenleben« erschien 2011 und stand auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis. 2013 gewann er mit „Carambole“ den Schweizer Buchpreis und stand erneut auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Es folgten die Romane „Junger Mann mit unauffälliger Vergangenheit“, „Mein Leben als Hoffnungsträger“ und „Ameisen unterm Brennglas“. Jens Steiner lebt heute als Schriftsteller und Journalist im Burgund.
„Statt geschmeidig den Markt zu bedienen, folgt Steiner als Autor seinen eigenen Interessen: mit einer gewissen Sturheit, aber auch mit Witz und sprachlichem Eigensinn.“ (Bettina Kugler, St. Galler Tagblatt)
Rebekka Salm (*1979), wohnhaft in Olten, studierte Islamwissenschaften und Geschichte in Basel und Bern, arbeitet als Texterin und Erwachsenenbildnerin im Migrationsbereich und ist Mutter einer Tochter. 2019 gewann sie den Schreibwettbewerb des Schweizer Schriftstellerwegs. Ihre Siegergeschichte ist im Buch „Das Schaukelpferd in Bichsels Garten“ (2021) erschienen. 2022 erschien ihr vielbeachtetes Debüt „Die Dinge beim Namen“ und in diesem Jahr „Wie der Hase läuft“. 2023 erhielt sie von den Kantonen Baselland und Solothurn je den Förderpreis Literatur sowie von der Hans und Beatrice Maurer-Billeter-Stiftung den Förderpreis Dreitannen.
„Rebekka Salm hat ein absolut tolles Gefühl für Dramaturgie, Aufbau, Erzählökonomie. Sie schreibt gute Dialoge und hält wunderbar die Spannungsfäden zusammen bis zum Ende.“ (Elke Heidenreich über das Debüt „Die Dinge beim Namen“)
Die Bücher
„Die Ränder der Welt“: Als Sohn estnischer Auswanderer wächst Kristian im Basel der Nachkriegszeit auf und freundet sich mit dem Nachbarsjungen Mikkel an. Mikkel rotiert wie ein Kreisel durchs Leben und macht sich, kaum erwachsen, auf nach Dänemark, wo er sich einer Gruppe junger Künstler anschließt. Und Kristian bald nachholt. Auch Kristian findet in Dänemark Inspiration für seine Bildhauerei. Aber dann schlägt Mikkel sein Leben aus den Fugen, indem er eine Affäre mit Kristians großer Liebe Selma beginnt.
Die Wut jagt Kristian durch die Welt, bis ins ferne Patagonien, wo er neu anfangen kann. Erst viele Jahre später reist Kristian wieder zurück nach Europa und erhält einen mysteriösen Brief, der ihn auf die kleine Fähre nach Christansø schickt…
„Wie der Hase läuft“: Amsterdam, 1943. In einer Bäckerei fällt ein Schuss, hinter dem Tresen stirbt ein junger Mann. Seine Witwe, fast noch ein Kind, flieht in die Schweiz. Fünfzig Jahre später verlässt im Basler Hinterland ein Familienvater Frau und Kind, in der gleichen Nacht liegt eine Frau zwischen zwei Dörfern tot am Strassenrand.
Jahrzehnte später begegnen Teresa und Mirco einander. Sie verlieben sich und versuchen sich an ihre Kindheit zu erinnern, die geprägt war von Verlust und Schweigen.
Mirco hat Angst, dass die Vergangenheit sich wiederholt, wenn man sie nicht ruhen lässt. Aber Teresa begibt sich auf Spurensuche und erschafft Stück für Stück ihre gemeinsame Geschichte.
In ihrem neuen Roman entfaltet Rebekka Salm ein Panoptikum aus Geschichten und Erinnerungen zweier Familien, die sich nicht erinnern wollen – und die doch, ob’s ihnen gefällt oder nicht, Teil einer grossen Erzählung sind.
Foto Gallus Frei-Tomic © Bettina Schnerr
Foto Jens Steiner © privat
Foto Rebekka Salm © Frederike Asael
Das Herbstprogramm 2024, auch als gedruckter Leporello erhältlich. Zu den Öffnungszeiten in der Bibliothek Wyborada – und an vielen anderen Orten in St. Gallen, an dem die Kultur zuhause ist.
weiter ...ab Mittwoch, 14. August, hat aber auch die Bibliothek wieder geöffnet. Dort liegt nicht nur das gedruckte Programmheft für Sie parat – Sie können sich dann auch mit neuem Lesestoff eindecken.
Auf bald also! Und: SAVE THE DATE zur Saisoneröffnung am 24. August im Raum für Literatur.
Dank eines im Treppenhaus installierten Medienrückgabekastens können die Bücher können nun auch ausserhalb der Öffnungszeiten der Bibliothek zurückgebracht werden.
weiter ...Der Medienrückgabekasten steht im Treppenhaus des Lagerhauses.
Der Eingang an der Davidstrasse 42 (Restaurant Lagerhaus) ist jeweils offen:
Dienstag – Freitag 11.30 – 23.00
Samstag 13.00 – 23.00
Sonntag & Montag Ruhetag
Wir sind jeweils am Mittwoch und Donnerstag ab 10:00 Uhr durchgehend bis am Abend um 19:00 Uhr für Sie da.
weiter ...Im Frühling 2023 haben wir bei unseren Nutzer:innen eine Umfrage zu den Öffnungszeiten durchgeführt. Eine klare Mehrheit favorisierte Öffnungszeiten über Mittag und am Abend. In der Folge haben wir die bestehenden Stunden neu verteilt – et voilà!
Die 1986 als Frauenbibliothek gegründete Bibliothek Wyborada beherbergt neben Sachbüchern, Zeitschriften, Biografien, feministischen Krimis und Musik auch Belletristik und Lyrik.
weiter ...An die 4000 Bücher mit Geschichten und Gedichten aus Frauenhand stehen für Sie bereit. St.Galler Autorinnen sind dabei genauso vertreten wie andere wichtige Stimmen aus der ganzen Welt.
Eine Übersicht der bisherigen Veranstaltungen von Literaturhaus & Bibliothek Wyborada ab November 2019.
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