Programm

Do 16.9.2021 — 19 Uhr — DenkBar, Gallusstrasse 11
«Meine Nacht schläft nicht». Ein Abend zu Annemarie von Matt mit Roger Perret

UND DIE NÄHTE MEINER STRÜMPFE ZIEHT MIR NIEMAND MEHR ZURECHT

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Die in Root im Kanton Luzern geborene Annemarie von Matt (1905-1967) lebte seit der Heirat mit dem Bildhauer Hans von Matt in Stans. Nach einer kunstgewerblichen Ausbildung schuf sie dort zuerst Arbeiten, die von der Volkskunst und von religiös-naiven Bildwelten beeinflusst sind. Mit ungewöhnlichen Objekten und Zeichnungen sprengte sie die Grenzen der Konvention.

Gleichzeitig entstand ein umfangreiches literarisches Werk aus zu Lebzeiten unveröffentlichten Aufzeichnungen, Gedichten und Briefen. Viele der Texte sind mit Bleistift auf kleinformatigen Zetteln notiert und der Moderne verpflichtet. Sie erinnern mit ihrer Sprachlust und -kritik zuweilen an die Erkundungen Robert Walsers im «Bleistiftgebiet».

 

Im Zentrum ihres literarischen Schaffens stehen die sprachmächtigen Schreiben an den geheimen Geliebten, den Luzerner Priester und Schriftsteller Josef Vital Kopp. Sie gehören zu den herausragenden Zeugnissen der Briefkunst in der Schweizer Literatur des 20. Jahrhunderts.

In den letzten Jahren ihres Lebens zog sich Annemarie von Matt aus der Öffentlichkeit zurück und verwahrloste zunehmend. Die Modernität ihres künstlerischen und literarischen Schaffens wird erst nach ihrem Tod erkannt.

Der Herausgeber Roger Perret stellt Leben und Werk der Stanser Künstlerin im Gespräch mit Ruth Erat vor und liest ausgewählte Texte und Briefe.

Das Buch «Meine Nacht schläft nicht» wurde übrigens von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung als Lyrik-Empfehlung 2020 ausgewählt. Mehr darüber auch über diesen Beitrag im Deutschlandfunk.

Foto Roger Perret: Erik Brühlmann

Eintritt Fr. 20.- / Mitglieder Wyborada und Kulturkreis DenkBar Fr. 15.- / Caritas Kulturlegi Fr. 5.- / Studierende Fr. 17.- / Geflüchtete gratis

Begrenzte Platzzahl, wir bitten um Anmeldung: literaturhaus@wyborada.ch.

In Kooperation mit der DenkBar im Zentrum von St. Gallen – wo man auch vorher das beliebte «Kulturplättli» essen kann.